De tribus impostoribus

(Lat., „Das Buch von den drei Betrügern“), ein religionskritisches Werk, das Moses, Jesus und Mohammed als Betrüger hinstellt, da sie ihre Religion auf Offenbarungen beziehen. In den Abhandlungen wird zudem die Lehre von einem persönlichen Schöpfergott, von der Freiheit und Verantwortlichkeit des Menschen, von Strafen und Belohnungen im Jenseits, von der Vorsehung und von der Unsterblichkeit der Seele abgelehnt. Der Satz von den drei Betrügern dürfte aus arabischen Quellen stammen.
Eine erste Erwähnung findet sich 1239 in einem Brief Papst Gregors IX., in dem dieser Kaiser Friedrich II. ein solches Werk zuschreibt. Laut Tommaso Campanella (1568-1639) erschien die erste Ausgabe 1538. Auch andere Zeugen erklärten, das Buch schon vor 1598 gelesen zu haben. Allerdings finden sich in keiner Quelle der Name des Autors, Inhaltsangaben oder Zitate, noch wurde je ein Manuskript gefunden.
Das Buch wurde bis Mitte des 19. Jhs. nur von Hand zu Hand verbreitet und galt als große Rarität.

Lit.: Bartsch, Gerhard (Hg.): De tribus impostoribus. Anno MDIIC. Von den drei Betrügern 1598 (Moses, Jesus, Mohammed). Zweisprachige Ausg. (lat.-dt.). Berlin-Ost: Akademie-Vlg., 1960.
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