De Rupescissa, Johannes

Auch Jean de Roquetaillade (* um 1310; † zwischen 1366 und 1370), französischer Alchemist und Philosoph, Vorfahre des berühmten Paläographen und Benediktiners Bernard de Montfauçon (17./18. Jh.), was darauf schließen lässt, dass er adeliger Abstammung war. Ansonsten ist sein Leben von vielen Geheimnissen umwoben. So soll er dem Franziskanerorden angehört haben und war, nicht zuletzt wegen seiner alchemistischen Interessen, nahezu 20 Jahre lang eingesperrt, was ihn jedoch nicht daran hinderte, weiterhin schriftstellerisch tätig zu sein, zumal man ihm selbst im Gefängnis Schreibmaterialien und auch Bücher zur Verfügung stellte. Letzte Nachrichten von ihm stammen aus dem Jahr 1365.
Sicher ist jedenfalls, das folgende Werke hermetischer und alchemistischer Philosophie seiner Feder entstammen:
Coelum Philosophorum (1543), De Quinta Essentia Rerum Omnium (1561), De Secretis Alchemiae (1579) und Livre de Lumière (ohne Datum). Seine Darlegungen fanden großen Anklang, sind jedoch eher literarisch als wissenschaftlich zu bewerten.

W. (Auswahl): Coelum philosophorum, seu de Secretis naturae liber. Argentorati: impensa J. Grienynger, 1528; La Vertu et propriété de la quinte essence de toutes choses, faite en latin, par Joannes de Rupescissa et mise en françois, par Antoine Du Moulin,…/J. de Tournes. Lyon: J. de Tournes, 1549; De Consideratione quintae essentiae rerum omnium. Basilea, 1561; Liber ostensor quod adesse festinant tempora. Rome: École française de Rome; [Paris]: [diff. De Boccard], 2005.
Lit.: Benzenhöfer, Udo: Johannes
de Rupescissa: „Liber de consideratione quintae essentiae omnium rerum“, dt.: Studien zur Alchemia medica des 15. bis 17. Jahrhunderts, mit kritischer Edition des Textes. Stuttgart: Steiner Verlag Wiesbaden, 1989.
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