Darradarljóð

Altnord., „Dörruðs Lied“, altnordisches Lied, häufig auch als „Walkürenlied“ bezeichnet, das auf die berühmte Schlacht von Clontarf (bei Dublin) am Karfreitag des Jahres 1014 Bezug nimmt, bei der die Iren gegen ein Wikingerheer kämpften und wo sowohl der siegreiche irische König Brian (daher auch Briansschlacht genannt) als auch der Orkadenjarl Sigurd fielen.
Nach dem begleitenden Prosatext der Njals saga, in der das Lied überliefert ist, sah ein Mann in Caithness/Nordschottland 12 Reiter auf ein Haus zureiten. Es waren dies 12 > Nornen, von denen sechs namentlich genannt werden. Durch eine Luke konnte er in das Hausinnere sehen, wo die Nornen auf einem Webstuhl aus menschlichen Gedärmen, Schädeln, Schwertern und Speeren das Schicksal der Krieger in der Schlacht woben. Dann ritten sie davon, sechs nach Norden, sechs nach Süden.
Dass Nornen oder > Walküren das Schicksal der Helden bestimmen, findet sich auch sonst in der altnordischen Heldendichtung. Möglicherweise hat das D. auch auf die Eingangsszene von Shakespeares Macbeth gewirkt.

Lit.: Falk, Hjalmar: Odensheite. Kristiania: Dybwad i komm., 1924; Goedheer, Albertus Johanne: Irish and Norse traditions about the battle of Clontarf. Haarlem: Willink, 1938; Njáll (called Brennu-Njáll). Njal’s Saga. Harmondsworth: [s.n.], 1960; Simek, Rudolf: Lexikon der germanischen Mythologie. Stuttgart: Alfred Kröner, 2006.
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