Dagan

D. (phön., „Korn, Getreide“; hebr. Dagon), seit 2500 als Hauptgott der Semiten bezeugt, Stadtgott von Mari, wo ihm um 1750 v. Chr. auch Kultpropheten dienten. Seit der Dynastie von Akkade wurde er auch in Babylon und in Assur zusammen mit > Enlil verehrt. In den Mythen von > Ugarit gilt er als Vater des > Baal.
Nach dem AT ist D. Kriegs- und Nationalgott der Philister mit einem Tempel in Gaza (Ri 16,23ff) und Aschod (1 Sam 5,1-5). Der Tempel in Aschod wurde um 150 v. Chr. von dem Makkabäer Jonatan niedergebrannt (1 Makk 10,83f; 11,4). Die Israeliten brachten den Namen fälschlicherweise mit hebräisch dag, Fisch, in Zusammenhang, daher auch die Darstellungen des fischschwänzigen Gottes auf Münzen der nordphönikischen Stadt Arados.

Lit.: Schmökel, Hartmut: Der Gott Dagan: Ursprung, Verbreitung und Wesen seines Kultes. Borna-Leipzig: Noske, 1928.
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