Dämonenbeschwörung

Der Begriff D. ist so vielfältig, dass hier nur allgemein darauf eingegangen werden kann.
Man treibt Dämonen beispielsweise mittels einfacher Befehle direkt aus dem von ihnen besessenen Körper aus – unter Anrufung der drei göttlichen Personen, die der dem Dämonenreich diametral entgegenstehenden Welt entstammen. > Exorzismus.
Bei der Beschwörung spielen der Name des Dämons bzw. die Namen der Dämonen eine nicht unerhebliche Rolle, ist es doch ein schon sehr alter, auf persönlichen Empfindungen beruhender Glaube, dass im Namen eines Menschen, Tieres oder Gegenstandes das eigentliche Wesen, die spezifische Kraft steckt. Wird nun der Name eines Dämons genannt und zuckt der betreffende Mensch zusammen, ist dies Beweis genug, dass durch die Nennung des Namens eine gewisse Gewalt über den Genannten ausgeübt wird.
Das einem Dämon bzw. Dämonen dargebrachte Opfer hat ebenso wie das Nennen des Namens verschiedenen Sinn. Man speist die Dämonen damit, bietet ihnen alle möglichen Gegenstände an, um ihnen zuvorzukommen oder sie zu besänftigen, und bedient sich dabei bestimmter Formeln.
Ein allgemein verbreitetes Mittel gegen die Tricks der Dämonen besteht darin, dass man sie täuscht. Daher rührt z.B. auch die Sage vom „geprellten“ Teufel.

Lit.: Bächtold-Stäubli, Hanns (Hrsg.): Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Bd. 2. Berlin/New York: De Gruyter, 1987.
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