Dacqué, Edgar

E. D. (* 08.07.1878 Neustadt an der Weinstraße; † 14.09.1945 München), deutscher Paläontologe und Naturphilosoph, der zeitweise der > Theosophischen Gesellschaft angehörte und dem > Ordo Templi Orientis (OTO) nahestand.
In den parapsychologischen Fähigkeiten des Menschen sah er ein Erbstück aus den frühen Stufen der Stammesgeschichte. Erst im Laufe der Evolution soll die sinnliche Wahrnehmung die außersinnliche überlagert haben. Der „Seelentypus Mensch“ reiche sogar in vormenschliche Epochen zurück. So erkläre etwa eine Urerinnerung an Raubdinosaurier die weitverbreiteten Drachensagen. Aus diesen Erwägungen trat D. für die Überlegenheit der magischen Weltanschauung gegenüber der mechanistisch-intellektuellen ein.
Als gläubiger evangelischer Christ versuchte D. Biowissenschaft und Glauben durch Aufzeigen von Denkmöglichkeiten zu verbinden, weshalb er 1925 als Paläontologie-Professor von der Universität München verbannt wurde. Dies tat jedoch der Vergeistigung seiner Denkansätze keinen Abbruch. Vielmehr betrachtete er nun im Anschluss an > Meister Eckhart alle Natur als darauf ausgerichtet, den Menschen in seiner Ureigenheit hervorzubringen.

W. (Auswahl): Natur und Seele. München: R. Oldenbourg, 1926; Spuren der Vorwelt. München: Rupprecht-Presse, 1930; Urwelt, Sage und Menschheit. München: Oldenbourg, 1931; Natur und Erlösung. München: Oldenbourg, 1933; Aus den Tiefen der Natur. Büdingen: Pfister & Schwab, 1944; Vermächtnis der Urzeit. München: Leibniz-Verl., 1948; Das verlorene Paradies. München: Oldenbourg, 1953.
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