Cistophoren

(Griech. cista, Kasten, Kiste; phero, tragen), 1. Träger der heiligen Behälter oder Kisten (> Cisten), die vor allem während der > Bacchanalien und > Cerealia eine wichtige Rolle spielten. Bei den > Dionysien enthielten die Cisten die von Schlangen bewachten Geheimnisse des Gottes, bei den > Eleusinien die verhängnisvollen Granatäpfel, von denen > Proserpina gekostet hatte.
2.  Im hellenistisch-römischen Kleinasien waren C. oder auch „Zistophoren“ seit Beginn der Herrschaft der Römer (133 v. Chr.) gängige Münzen, vor allem in Ephesus, Pergamon, Laodikeia, Tralles usw. Sie wurden noch bis ins 3. Jh. n. Chr. geprägt.

Lit.: Pinder, Moritz: Über die Cistophoren und Über die Kaiserlichen Silbermedaillons der römischen Provinz. Berlin, 1856; Kleiner, Fred S./Noe, Sydney P.: The Early Cistophoric Coinage. New York, NY: The American Numismatic Society, 1977.
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