Charismatik

(Griech. charisma, Gnadengabe), Handeln mit Gnadengaben in Form intuitiver und persönlicher Einschätzung. Dieses Handeln, in dem das Fühlen dem Denken vorausgeht und meist die zentrale Rolle spielt, findet Ausdruck in verschiedenen Bewegungen, wie > Pfingstbewegungen, > Erweckungsbewegungen, > Erneuerungsbewegungen unterschiedlicher Richtung bis hin zu esoterischen Praktiken und satanischen Identifikationen. Dabei geht es vor allem darum, durch persönliche Ausstrahlung und besondere Anziehungskraft anderen Menschen > Charisma zu vermitteln. Neben wirklich begabten Personen tummelt sich in der C. eine Schar von Besserwissern und Alternativpropheten ohne jede Kompetenz und Realitätskontrolle, worauf bereits der Apostel > Paulus bei aller Wertschätzung der Charismen hinweist (1 Kor 14,23). > Charismatiker.

Lit.: Balthasar, Hans Urs von: Thomas und die Charismatik: Kommentar zu Thomas von Aquin, Summa theologica quaestiones II II 171-182; Besondere Gnadengaben und Die zwei Wege menschlichen Lebens. Einsiedeln: Johannes, 1996; Ebertshäuser, Rudolf: Die Charismatische Bewegung im Licht der Bibel. Bielefeld: CLV, 21998; Hempelmann, Reinhard: Licht und Schatten des Erweckungschristentums. Ausprägungen … pfingstlich-charismatischer Frömmigkeit. Stuttgart: Quell-Verlag, 1998; Schmid, Georg: Kirchen, Sekten, Religionen … im deutschen Sprachraum. Zürich: Theologischer Verlag, 72003.
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