Charismatiker

(Griech. charisma, Gnadengaben), nach dem Apostel Paulus Menschen die durch Vermittlung des Heiligen Geistes über besondere Gaben verfügen und diese für das Allgemeinwohl einsetzen. „Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist … Dem einen wird vom Geist die Gabe geschenkt, Weisheit mitzuteilen, dem anderen durch den gleichen Geist die Gabe, Erkenntnis zu vermitteln, dem dritten im gleichen Geist Glaubenskraft, einem andern … die Gabe, Krankheiten zu heilen, einem andern Wunderkräfte, einem andern prophetisches Reden, einem andern die Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden, wieder einem andern verschiedene Arten von Zungenrede, einem andern schließlich die Gabe, sie zu deuten“ (1 Kor 12,4, 8-10).
Diese Aufzählung erhebt zwar keinen Anspruch auf Exklusivität, weist aber nicht nur auf die Vielschichtigkeit der Gaben hin, sondern vor allem auch auf deren individuelle Verteilung. Dabei muss der C. der Allgemeinheit dienen, denn die Gabe hat er nicht nur für sich bekommen. Dies gilt auch für Bewegungen und Gruppen. Als Träger von Charismen haben sie der Allgemeinheit zu dienen, sonst handeln sie wider den Heiligen Geist und ihre Gaben werden versiegen. Sektierertum, Fundamentalismus und Besserwisserei widersprechen den Gaben des Heiligen Geistes. > Charisma.

Lit.: Balthasar, Hans Urs von: Thomas und die Charismatik: Kommentar zu Thomas von Aquin, Summa theologica quaestiones II II 171-182, Besondere Gnadengaben und Die zwei Wege menschlichen Lebens. Einsiedeln: Johannes-Verlag, 1996; Hempelmann, Reinhard: Panorama der neuen Religiosität: Sinnsuche und Heilsversprechen zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus, 2001 Reihe Gottsucher, Mystiker, Charismatiker. St. Ottilien: EOS-Verlag, o.J.
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