Carna

(Lat. caro, Fleisch), nach der römischen Mythologie die Göttin des Herzens und der übrigen Körperorgane sowie Schutzherrin der Gesundheit. Von daher auch die Ableitung des Namens von caro (Fleisch), der aber auch etruskischen Ursprungs sein könnte.
Ihr Fest, Carnaria, wurde am 1. Juni gefeiert und aufgrund der Opferung und Verspeisung von Bohnen und Speck in ihrem Heiligtum auf dem Caelius auch Kalendae fabariae (Bohnenerster) genannt.
Nach Ovid ist C. eine > Nymphe, die sich der vielen Verehrer dadurch zu erwehren wusste, indem sie ihnen befahl, vor ihr in eine Höhle zu gehen. Als sie ihr beim Hineingehen den Rücken kehrten, lief sie davon. Diese List hatte jedoch beim doppelgesichtigen > Janus keinen Erfolg. Er konnte sie für sich gewinnen und gab ihr aus Dankbarkeit die Macht, nächtliche vampirähnliche Wesen zu verjagen. Möglicherweise waren die Göttinnen C. und > Cardea ursprünglich identisch.

Lit.: Ovidius Naso, Publius: Fasti. München; Zürich: Artemis und Winkler, 1995, Buch VI; Holzapfel, Otto: Lexikon der abendländischen Mythologie. Freiburg: Herder, 2002.
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