Carington, Walter Whately

(* 1884 London; † 02.03.1947 ebd.), eigentl. Walter Whately Smith (Namensänderung 1933), englischer Parapsychologe.
Bereits in seinen Studienjahren galt das Interesse von C. der offiziellen Wissenschaft wie der Parapsychologie. Eine bezahlte akademische Stelle lehnte er jedoch ab und zog es vor, in Armut zu leben, weil er die parapsychologische Forschung, der er sein ganzes Leben widmete, für wichtiger hielt.

Von 1916 bis 1917 untersuchte er das Medium Gladys Osborne > Leonard und dann das irische Medium Kathleen > Goligher. 1920 wurde C. Vorstandsmitglied der Society for Psychical Research in London, wo er mit E.J. > Dingwall und anderen an der Untersuchung des französischen Mediums Eva > C . (Marthe Beraud) mitarbeitete.
C. gründete und gab das Psychic Research Quarterly heraus und war einer der ersten Befürworter der quantitativen parapsychologischen Forschung. Anstatt mit Spielkarten oder > Zenerkarten (J.B. > Rhine) experimentierte er mit einer Serie von 20.000 Zeichnungen. C. war der Meinung, dass diese wegen ihrer größeren emotionalen Ladung bessere Dienste leisten würden. Als Versuchspersonen wählte C. keine Personen aus seiner Umgebung, sondern beliebige Außenstehende, um so die Versuche unmittelbar zu gestalten. Zudem nahmen die Vps. von ihrer eigenen Wohnung aus teil, da nach C. die Beziehungen der Personen so geregelt seien, wie sie die Assoziationsgesetze beschreiben. Auf diese Weise führte er von 1939 bis 1945 vor allem quantitative Experimente zur > Telepathie durch und hoffte durch Untersuchungen über große Entfernungen hinweg den Beweis zu erbringen, dass die Entfernung bei > ASW nicht von Bedeutung ist. Dabei verstand er ASW als eine Verbindung konkreter Vorstellungen, die er als individuelle Wesenheiten bezeichnete und „Psychonen“ nannte.
C. beobachtete als Erster den > Verschiebungseffekt, nämlich dass die Versuchsperson beim quantitativen Experiment nicht das Zielobjekt nennt, sondern das jeweils vorausgehende bzw. nachfolgende Objekt.

Er veröffentliche mehrere Artikel in den Proceedings der Society for Psychical Research sowie mehrere Bücher.

W.: The Foundations of Spiritualism (1920); The theory of the Mechanism of Survival (1920); The Death of Materialism (1932); Telepathy: an outline of its facts, theory and implications (1945); Matter, Mind and Meaning (completed by H.H. Price, 1949); The Quantitative Study of Trance Personalities, I-IV, in: Proc. SPR 1934-1937.
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