Burgunder

Oder Burgunden, ostgermanischer Volksstamm, der im 2. Jh. v. Chr. aus Skandinavien in das Gebiet zwischen Oder und Weichsel kam. Anfang des 5. Jhs. gründeten sie am Mittelrhein ein Reich mit der Hauptstadt Worms, wurden jedoch 436 von Aëtius und den mit ihm verbündeten Hunnen vernichtend geschlagen, wobei ihr König Gundahar (Gunther) samt seiner Sippe umkam. Diese Ereignisse bilden den geschichtlichen Hintergrund der B. in der > Nibelungensage.
Die Reste der B. siedelten sich im heutigen Burgund an. Ihr dort 516 überliefertes Gesetz, Lex Burgundionum, nennt als frühere Könige auch Gundahari, Gislahari, Godamar und Gibica, die dem Namen nach den Gestalten der Nibelungensage entsprechen.

Lit.: Heusler, Andreas: Nibelungensage und Nibelungenlied: die Stoffgeschichte des deutschen Heldenepos. Darmstadt: Wiss. Buchges. [Abt. Verl.], 1991; Kaiser, Reinhold: Die Burgunder. Stuttgart: Kohlhammer, 2004.
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