Burg

(Ahd. bur(u)g, mhd. burc; engl. castle; it. castello), auf einer beherrschenden Höhe gelegener Bau, der dem Adel vom 10. Jh. bis ca. 1500 als verteidigungsfähiger Wohnsitz diente. Diese exponierte Lage als Wohnung der Adeligen mit all den Festen, Machtkämpfen, Verliesen und Räumen wurde schon früh auch als Wohnstätte der > Geister verstanden, die in das bunte Geschehen der B. eingriffen. Der Burggeist konnte dabei als Schutz wie auch als Schrecken empfunden werden, je nachdem er die B. beschützte oder das Leben seiner Bewohner unerträglich machte. Geister wie die irische > Banshee, die > Weiße Frau der Hohenzollern oder die > Schwarze Frau der Wittelsbacher binden sich nur an alte, adelige Familien.
Wie in diesen Einzelfällen wird fast jede Burg in ihrer langen Geschichte mit allerlei Geistern in Verbindung gebracht und ist als Ort der Kraft nicht selten auch Stätte von Spukerscheinungen, des > Kündens und Heimat von Verstorbenen.

Lit.: Avenarius, Wilhelm: Rund um die weiße Frau: Geister, geheimnisvolle Kräfte, Übersinnliches; Erscheinungen im Volksleben und auf Burgen und Schlössern. Heroldsberg: Glock und Lutz, 1984; Das Geister-Handbuch: übersinnliche Erscheinungen im Volksleben, auf Burgen und Schlössern. Herrsching: Pawlak, 1992.
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