Bureus, Johannes Thomae Agrivillensis

(* 15./25. März 1568 Åkerby, Schweden, † 22. Oktober 1652 Bondkyrka), eigentlich: Johan Bure, schwedischer Runenforscher, Rosenkreuzer, königlicher Hofarchivar und Schriftsteller.
B., Sohn eines lutherischen Pastors, besuchte Schulen in Uppsala und Stockholm und studierte später auch in Deutschland und Italien. Ab 1593 befasste er sich mit der Entzifferung der Runensteine in der Gegend von Uppsala, was ihm 1599 den Auftrag König Karls IX. einbrachte, die Runensteine des Landes zu untersuchen und zu katalogisieren. 1602 veröffentlichte er das erste Buch seiner Arbeiten, Monumenta veterum Gothorum in patria. Bereits der Zauberei verdächtigt und mit dem Tod bedroht, fiel ihm 1603 das von > Agrippa übersetzte Buch Arbatel de magia veterum in die Hände, das in ihm ein ernsthaftes Interesse für die > Kabbala und die > Rosenkreuzer entfachte. Im gleichen Jahr wurde er königlicher Hofarchivar und Lehrer der Prinzen Gustav II. Adolf und Karl Philipp, wodurch er später großen Einfluss auf Gustaf Adolf hatte, nachdem dieser 1611 König geworden war. 1611 erschien auch sein kleines Runenbüchlein Runa-ABC-boken. In den weiteren Veröffentlichungen, Ara Foederis Therapici F.X.R. (1616) und FaMa e sCanzaIa ReDUX (1616) kommt vor allem sein Rosenkreuzer- und theosophisches Denken zum Ausdruck.

W. (Auswahl): Monvmenta vetervm Sveonvm et Gothorvm in patria proprias eorvmdem literas exprimentia. Serenissimæ principi d. Christinæ regnorvm Svethiæ reginæ potentissimæ. Dedicata a Joh. Th. A. Bvreo. Typis Petri à Selow; Ara foederis therapici. F.X.R.: Der Assertion Fraternitatis R.C. consecrit An den Leser/[Johannes Bureus]. A.C. 1617 Von einem Bruder dieser Societet Erstlich in Latein beschrieben, nachmals verdeutschet … Durch J.S.N.P. & Poet. Coronat. Newenstad: Knuber, 1618.
Lit.: Svärdström, Elisabeth: Johannes Bureus’ arbeten om svenska runinskrifter/av Elisabeth Svärdström. Stockholm: Wahlström [och] Widstrand, 1936.
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