Aspersion

Lat., „Besprengung“, Aspergie, reinigende Besprengung. Bereits im Altertum vollzog man reinigende Besprengungen mit Wasser, Opferblut (Ez. 24,8; Hebr 9,19-22) oder Wein als Vorbereitung für den Kult und als Entsühnung von begangener Schuld. Für Christen ist das reinigende Besprengen mit gesegnetem Wasser seit dem 2. Jh. belegt (ActPetr 11). Hinkmar von Reims bezeugt zum ersten Mal Wasserweihe und A. vor dem sonntäglichen (Haupt-)Gottesdienst für die fränkische Kirche des 9. Jhs. Seit dieser Zeit sind auch A.-Prozessionen in der Kirche bekannt. Das Asperges me („besprenge mich“) wurde auch von namhaften Musikern aufgegriffen, so zweimal von Anton Bruckner. Durch die liturgische Erneuerung im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils trat dieser Brauch in den Hintergrund, wird aber allmählich wieder aufgegriffen und hat in verschiedenen Religionen einen besonderen Stand.

Lit.: Franz, Adolph: Die kirchlichen Benediktionen im Mittelalter. Sonderausg. Graz: ADEVA, 1960; Opitz, Peter: Asperges me Domine hyssopo, et mundabor: Beobachtungen zu Sadolets und Calvins Exegesen von Psalm 51 als Frage nach dem „proprium“ reformierter Schriftauslegung. In: Zwingliana, Bd. 19, 2, 1993.
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