Asphalt

Griech. asphaltos, lat. bitumen, Erdpech, Bergpech, ist eine dunkelbraune bis schwarze pechartige Masse, wahrscheinlich entstanden durch Oxidation von Petroleum. Große Naturasphaltvorkommen gibt es in Venezuela (Lago de Guanaco), Travers (Schweiz), Trinidad, im Elsass und im Toten Meer. Im Altertum gewann man den Asphalt vor allem aus dem Toten Meer. Der Großteil wurde zum Einbalsamieren der Mumien nach Ägypten verkauft. Aus dem Altertum stammt auch die Auffassung, dass der Geruch des A. die bösen Geister vertreibe. Besessene versuchte man daher mittels A. zu heilen, indem man ihnen A.- (und Schwefel-)Dampf in die Nase, den Weg zum Gehirn, blies.
Der Gebrauch von A. zu Heilkuren verbreitete sich über die Griechen und Römer in den Westen. Zu Conrad Gesners Zeiten (1516-1565) verordnete man zum Beispiel Bitumen bei Kolikanfällen und Uterusschmerzen. Da man der Ansicht war, dass für die Einbalsamierung der Leichen ein besonders guter A. verwendet werde, bediente man sich des Mumienasphalts und schließlich der Mumien selbst zu Heilzwecken. > Paracelsus kennt diese Verwendung, bestreitet aber, dass der einbalsamierte Menschenleib die echte Mumie und heilkräftig sei. Trotzdem herrschte diese Auffassung bis ins 19. Jh. vor. In Zedlers Universallexikon wird der A. als reinigendes und schließendes Mittel bei Wunden erwähnt.

Heute wird Asphalt zur Herstellung von Lacken und im Straßenbau verwendet.

Lit.: Paracelsus und Fludd : Die beiden großen Okkultisten und Ärzte des 15. und 16. Jhs; mit e. Ausw. aus ihren Schriften; nebst ausführl. Reg./Von F. Freudenberg. Berlin: Barsdorf, 1918; Gesner, Conrad: Von allerhand kunstlichen [künstlichen] und bewerten Oelen, Wasseren und heimlichen Artzneyen [Arzneien]. Lindau: Antiqua-Verlag, 1979; Grosses vollständiges Universal-Lexikon aller Wissenschaften und Künste, …/nebst e. Vorrede … verlegt v. Johann Heinrich Zedler. 2., vollst. photomechan. Nachdr. d. Ausg. Halle 1732-1754. Graz: ADEVA, 1993.
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