Weissagung aus der > Asche. Diese kann in verschiedenen Formen erfolgen. Der römische Grammatiker Maurus Servius Honoratius (um 400) berichtet in seinen Kommentaren zu den ursprünglich Bucolica bzw. dann Eclogae genannten Hirtengedichten des Vergil (70-19 v. Chr.), dass die Gemahlin des > Cicero nach einem Opfer eine Trankspende auf die Asche gegossen habe, worauf plötzlich eine kleine Flamme aufzüngelte. Dies deutete sie als > Omen, dass ihr Mann Konsul werde, was auch geschah.
Im Volksbrauch schrieb man Fragen mit dem Finger oder einem Stock in die Asche und setzte diese dann der freien Luft aus. In der sich durch den Windhauch bewegenden Asche wurden neue Buchstaben sichtbar. Diese bzw. jene, die dem Lufthauch widerstanden, wurden in der Folge kreativ gedeutet.
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