Arndt, Ernst Moritz

Geb. am 26.12.1769 in Groß Schoritz auf Rügen, gest. 29.01.1860 in Bonn, Dichter, Theologe und Prof. der Geschichte, der u.a. an der Universität Greifswald lehrte, sowie politischer Schriftsteller, der für die Einheit Deutschlands eintrat. In seinen Erinnerungen hat er einige paranormale Erlebnisse schriftlich festgehalten, darunter eines aus seinem eigenen Leben: „Ein sehr reicher Herr von Kahlden […] musste nun hier in Schoritz […] eine Rolle spielen, welche der Volksglaube gewöhnlich solchen beilegt, die durch schwere und greuliche Unfälle gegangen sind. Mir hat er die ersten kalten und heißen Gespensterschauer durch den Leib jagen müssen: denn er machte in einem grauen Schlafrocke, mit einer weißen Schlafmütze auf dem Kopfe und ein paar Pistolen unter dem Arme abendlich und mitternächtlich häufig die Runde auf seinem Hofe, indem er zwischen den beiden Scheunen über den Damm, der auf das Haus hinführte, langsam … in die Keller marschierte und von da herausschreitend durch das Gartentor ging, wo er die Bienenstöcke musterte und – dann verschwand.“ (Arndt, o.J., 14)
Zwei andere Fälle berichtet A. von einer Frau von Zanthier, die jedes Mal ohne Benachrichtigung aufgeregt an jenem Ort erschien, wo einem ihrer Kinder etwas zugestoßen war. Die erste Gelegenheit hatte A. selbst im Hause des Rektors Dr. Masius miterlebt, als nämlich der Sohn Frau v. Zanthiers den Arm gebrochen hatte. Im anderen Fall war ihr jüngstes Kind, ein Mädchen, in einen Kessel mit heißem Wasser gefallen und beim Eintreffen der Mutter bereits tot (Arndt, 1845, 523f.).

W.: Erinnerungen aus dem äußeren Leben, in: Werke, 2. Teil. Berlin, o.J.; Erinnerungen – Gesichte – Geschichten, in: Schriften für und an seine lieben Deutschen, 3. Teil. Leipzig, 1845.
Lit.: Rosenberger, Ludwig (Hg.): Geisterseher. Eine Sammlung seltsamer Erlebnisse berühmter Persönlichkeiten in Selbstzeugnissen und zeitgenössischen Berichten. München: Ernst Heimeran 1952.
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