Eigentlich Arnoldo Bachuone, Arzt, Astrologe, Diplomat, Sozialreformer, Theologe und Alchemist, wurde um 1240 in Villanueva de Jiloca bei Daroca (Saragossa), Spanien, geboren, starb 1311 bei einem Schiffbruch und wurde in Genua begraben.
A. studierte früh das Arabische und bei den Dominikanern Latein. Ab 1260 studierte er in Montpellier und Neapel Medizin und ließ sich um 1276 in Valencia nieder. Ab 1281 war er Leibarzt der Könige von Aragón. Für seinen Beistand während der letzten Krankheit von König Peter III. erhielt er 1285 ein Schloss in Tarragona. Später wurde er auch Berater der Könige von Sizilien und Neapel sowie der Päpste. 1289-1299 war er Professor für Medizin an der Universität von Montpellier.
Seine medizinischen Schriften gründen auf den Theorien des > Galenus, während der größte Teil der ihm zugeschriebenen alchemistischen Werke nicht authentisch ist. In Montpellier widmete sich A. auch der Theologie. Hier wurde der Einfluss der Dominikaner durch den franziskanischen Spiritualismus abgelöst. Seine theologischen Schriften sind bis 1305 eschatologisch konzipiert und lateinisch geschrieben. Als Gesandter Jakobs II. von Aragón geriet er in Paris durch seinen Tractatus de adventu Antichristi mit der Universität in Konflikt, weil er als Astrologe die Ankunft des > Antichrist und für 1335 oder 1345 das Weltende vorhergesagt hatte. A. fand Zuflucht bei Bonifaz VIII. in Rom, den er von einem Gallenleiden heilte. Vor ihm soll er sogar alchemistische Versuche durchgeführt und goldene Stäbe produziert haben.
Als der Papst 1303 starb, riet ihm sein Nachfolger Clemens V., sich lieber der Medizin zuzuwenden als sich mit Theologie zu befassen. So wurde A. 1304 zum Ratgeber Friedrichs II. von Sizilien und spielte im politischen Leben der Zeit eine bedeutende Rolle. Seine Schriften, die auf die Reform des Klerus und der Orden abzielen, verfasste er in Katalanisch. Kurz vor seinem Tod 1311 wurden diese von der Inquisition zu Tarragona verurteilt.
Was seine naturwissenschaftliche Tätigkeit betrifft, so trat A. für das Studium der Naturphilosophie und die experimentellen Untersuchungen in der Medizin ein, glaubte an > Wortmagie, > Astrologie, > Talismanmagie im Dienste der > Heilung und gilt als Entdecker des Branntweins.
Von den 57 bekannten Titeln alchemistischen Gedankenguts sind nur wenige echt, wie etwa der kleine Traktat Quaestiones tam essentiales quam accidentiales ad Bonifacium VIII. Es geht dabei um die aristotelische Unterscheidung von wesentlichen und unwesentlichen Eigenschaften. Sein alchemistisches Hauptwerk ist der Thesaurus thesaurorum et rosarium philosphorum, der an die Summa perfectionis magisterii des > Geber erinnert. A. glaubt die Geheimnisse eines Pythagoras, eines Platon und Aristoteles entschlüsselt zu haben, und bringt hinsichtlich der reinen Quecksilbertheorie neue Argumente, indem er zwischen Quecksilber und philosophischem Quecksilber, das er Aqua vitae mercurialis nennt, unterscheidet. Letzteres könne bereits niedere Metalle zu Gold und Silber transmutieren. Es gehe dabei vor allem um di richtige Mischung, die > Eukrasie. Immerhin hat A. laboriert, wie seine Beschreibung der Destillation von Blut und die Entdeckung des Branntweins zeigen.
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