Apollinisch

Bezeichnung nach dem griechischen Gott > Apollon für das Streben nach Ordnung, Maß, Form, ruhiger Besonnenheit. Apollon ist der Gott der klaren Geistigkeit und Reflexion und vertritt das aufklärerische Prinzip der Kontrollierbarkeit der Welt und der Welterkenntnis durch rationales Bewusstsein im Gegensatz zu > Dionysios, dem Gott des Weines, der für das Sinnliche, Irrationale der Welt steht. In diesem Zusammenhang wird auch zwischen Apollinischer und Dionysischer Religion sowie zwischen apollinisch und > dionysisch unterschieden. Diese Unterscheidung fand ebenso in Philosophie und Literatur Beachtung und wurde insbesondere durch F. Nietzsche (Die Geburt der Tragödie, 1811) ins Gespräch gebracht.

Lit.: Nietzsche, Friedrich: Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik. Mit einem Nachw. von Peter Sloterdijk. Frankfurt/M.; Leipzig: Insel, 2000.
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