Apfelbaum

Pyrus malus, Wildapfel; Malus domestica, Kultursorten, Malus sylvestris MILL., Malus communis, Malus spp.; wohlbekannter zu den Rosengewächsen – Rosaceae – gehöriger weißblühender Obstbaum mit rund 25.000 Arten, die z.T. schon in der Antike, so etwa schon in homerischer Zeit bei Kalydon in Aitolien sowie in den Gärten des Alkinoos und des Laertes kultiviert wurden. Der gemeinsame Stammvater des A.s ist der in Europa und Asien heimische wilde Holzapfelbaum. Das Holz des Baumes wurde vielfältig verwendet, so z.B. zur Herstellung der Zahnräder von Uhren, von Windmühlen, Klöppelwerken, verschiedenen Werkzeugen und Golfschlägern.
In der griechischen Mythologie trägt der > Lebensbaum goldene Äpfel, deren Besitz zur Unsterblichkeit verhilft. Der Baum wird von den Töchtern der Nacht, den > Hesperiden, und der Schlange > Ophis bzw. dem nach dem Fluß > Ladon benannten Drachen bewacht. Es war die größte und letzte Tat des Herakles, die goldenen Früchte des A.s aus dem Garten der Hesperiden, der dort, wo die Sonne im Meer untergeht, liegt, zu beschaffen.

Der Apfelbaum wurde auch als Orakelbaum betrachtet: Mit seiner Hilfe sagte man den Verlauf des Lebens und des Todes voraus. Apfelbäume wurden ferner vielfach mit Hexen und Unholden in Verbindung gebracht. Unter ihnen, wie unter vielen anderen Bäumen, tanzen freitags angeblich die Hexen. > Avalon.

Lit.: Paulys Real-Encyclopädie. Hg. v. G. Wissowa u.a. Stuttgart, 1894ff., Bd. 1 1894; Marzell, Heinrich: Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen, Bd. 3. Stuttgart: Hirzel; Wiesbaden: Steiner, 1977; Fischer, Susanne: Blätter von Bäumen. Legenden, Mythen, Heilanwendung & Betrachtung von einheimischen Bäumen. München: Hugendubel, 41989; Magister Botanicus: Magisches Kreutherkompendium. Speyer: Die Sanduhr, ²1995; Rätsch, Christian: Heilkräuter der Antike in Ägypten. Griechenland und Rom. Mythologie und Anwendung einst und heute. München: Eugen Diederichs, 1995.
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