Anschar und Kischar

In der babylonischen Mythologie das männliche und weibliche Prinzip. Im Schöpfungsepos > Enuma Elisch werden A. und K. als zweites Götterpaar nach > Lahmu und Lahamu beschrieben. Beide Paare entstanden, als sich > Apsu, das Ur-Süßwasser, mit > Tiamat, dem Ur-Salzwasser, vermengte. A. bedeutet Himmelshorizont, weil er die himmlische Welt repräsentiert, während K. eine irdische Göttin gewesen sein soll, worauf ihr Name „Erdhorizont“ hinweist. A. und K. zeugten > Anu, den Himmelsgott, und > Ea, den Gott des frischen Wassers und der Weisheit. Außerdem zeugten sie die > Igigi, die Gottheiten des Himmels, und die > Anunnaki, die Götter, die auf der Erde und in der Unterwelt wohnten. Ab dem 9 Jh. v. Chr. wurde > Assur oder Ashshur, der Reichsgott der Assyrer, mit A. gleichgesetzt.

Lit.: Enuma elish: the Seven Tables of Creation, or the Babylonian and Assyrian Legends Concerning the Creation of the World and of Mankind/ed. by L. W. King. New York: AMS Press (Luzac’s semitic text and translation series), o.J; Storm, Rachel: Die Enzyklopädie der östlichen Mythologie: Legenden des Ostens. Reichelsheim: Edition XXL GmbH, 2000; Raoul Schrott: Gilgamesh: Epos. Frankfurt a.M.: Fischer-Taschenbuch-Verl., 2004; Achmatova, Anna A.: Enuma elisch: Traum im Traum/Übertr., Anm. und Nachw. von Alexander Nitzberg. Basel u.a.: Engeler, 2005.
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