(Angelicaarchangelika L., syn. Archangelika officinalis HOFFM.), auch Echter Engelwurz oder Heiliggeistwurz und früher auch Theriakwurz oder Theriakkraut genannt, stattlicher Doldenblütler mit grünlichen bis gelblichen, nicht ganz rein-weißen Blüten. Die eher seltene A. liebt eigentlich Flussufer, wird aber traditionell in Bauerngärten, vor allem in Gebirgsgegenden angebaut. Die hochwirksame Heilpflanze wird unter ihrem Namen A., der als Diminutiv zu dem griechischen Wort ángelos, „Himmelsbote, Engel“, gehört, nach Ascherson zum ersten Mal bei Matthaeus Sylvaticus im 14. Jh. erwähnt (Ascherson, 251). Als Erzengelwurz bzw. Archangelika taucht die Pflanze schon in alt- und mittelenglischen Glossaren auf (Earle, 15, 36, 43). Das Allgemeine Polyglotten-Lexikon der Naturgeschichte aus dem 18. Jh. berichtet von einer Sage, nach der die Kraft der Angelika jemandem in einem Traum von einem Engel eröffnet wurde (Nemnich, 1, 303f.); Ähnliches findet sich auch bei Grimm (Grimm 1813, Bd. 1, 159). Eine andere Sage erzählt, wie der Erzengel Rafael einen Einsiedler auf die heilenden Kräfte dieser Pflanze hingewiesen habe (Hegi, 5, 1338). Von der starken Heilkraft der A. berichtet ferner Tabernaemontanus: „Engelwurtz […] umb seiner fürträffentlichen Krafft und Tugendt willen als wenn der heilige Geist oder die lieben Engel dem menschlichen Geschlechte dieses Gewächs und heylsame Wurtzel geoffenbaret hetten“ (Tabernaemontanus 1588, 286). Die Lebenskraft oder besser noch „Lebenswürze“ (Trott-Tschepe, 106) der A. spiegelt sich auch in den Worten des englischen Arztes, Physikers und Astrologen Nicholas > Culpeper wider, der die A. in seinem berühmten Kräuterbuch aus dem Jahr 1653 eine Heilpflanze im Zeichen der Sonne im Löwen nannte (Culpeper, 11). Die A. galt als Hauptheilmittel gegen die Pest. Die heilkräftige Pflanze gibt ihre weiteren Anwendungsbereiche schon durch die verschiedenen volkstümlichen Namen kund, wie Brustwurz, Lufftwurzel, Cholerawurzel, Zahnwurzel, Nervenstärk oder Giftwürze, durch letzteren Namen, da sie hilft, „wenn einer Gift gegessen oder getrunken hat“ (Tabernaemontanus 1613, 236). In Zedlers Universal-Lexikon aus dem Jahr 1732 wird schließlich eine Notiz aus dem berühmten Kräuterbuch des Adamus Lonicerus festgehalten: „Und wer ohnversehens eine Spinne gegessen hat, der darf nur Angelicke drauf geniessen, so wird er von allen Schaden befreyet seyn“ (Lonicerus 1679). Lonicerus weiß aber auch von der magischen Kraft dieser Pflanze zu berichten: „Welcher Angelicam bey ihm hat/ist frey vor Zauberey/[…] Angelicam bey sich getragen/wird wider Zauberey/und sonst andere Teuffelsgespenst gerühmt“ (Lonicerus 1679). Die A. gilt als magische Schutzpflanze, die auch böse Geister vertreiben kann. Ferner wird sie mit der Steigerung der Hellsichtigkeit in Beziehung gesetzt (Magister Botanicus), während ihr eine psychoaktive Wirkung bislang nicht nachgesagt werden kann (Rätsch, 805).
A. enthält sehr wertvolles > ätherisches Öl, das > Angelikaöl.
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