Alexander-Technik

Nach dem australischen Schauspieler Frederick Matthias Alexander (1869-1955) benannte Technik sanfter Körpertherapie. Als sich Alexander gegen Ende des 19. Jhs. allmählich einen Namen machte, wurde er bei seinen Auftritten von einem unerklärlichen Stimmverlust gequält, den die Ärzte nicht beheben konnten, bis er selbst mit Hilfe eines Spiegels die Ursache fand. Er entdeckte, dass seine Angewohnheit, beim Rezitieren den Kopf zurückzulegen und das Kinn zu senken, die Ursache des Problems war. Er war von dieser Entdeckung so angetan, dass er die Bühne aufgab und sich der Lehre des richtigen Selbstausdruckes widmete. Dabei kam er zur Auffassung, dass die Haltung von Rückgrat, Nacken und Kopf eine Schlüsselbedeutung hat. Eine Beseitigung von Fehlhaltungen sei nur durch Beobachtung, sanfte Massage und das Lernen der „richtigen“ Körperhaltung durch ein neues Körpergefühl möglich. Er nannte dieses Verfahren „psycho-physiologisch“, da die Therapie in Belehrungen und in einer sanften Korrektur der körperlichen Fehlhaltungen bestehe, wie er dies in seinem Buch The Use of the Self beschreibt. Nach dem 2. Weltkrieg errichtete Alexander ein Schulzentrum in London. Experimentelle Überprüfungen lehnte er ab, weil er befürchtete, dass die Wissenschaftler die Feinheiten seiner Arbeit nicht zu begreifen vermochten. Er selbst war dazu aber nicht in der Lage. Dies übernahm Frank Jones, der in seinem Buch Body Awareness in Action eine detaillierte Schilderung der Ergebnisse gibt.

W.: Alexander, Frederick Matthias: Der Gebrauch des Selbst: die bewusste Steuerung des Gebrauchs im Bezug auf Diagnose, Funktionieren und Reaktionskontrolle. Mit einer Einf. von John Dewey. Aus dem Engl. übers. von Ruth Krügel. Basel: Karger, 2001.
Lit.: Jones, Frank Pierce: Body Awareness in Action: a Study of the Alexander Technique. New York: Schocken Books, 1976, 1979; Jones, F.M.: Die universelle Konstante im Leben: [Originaltexte der Alexander-Technik] Mit einem Vorw. von Ernst P. Fischer. Aus dem Engl. übers. von Ruth Krügel. Basel: Karger, 2000.

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