Elberich, Alberon, Auberon oder Oberon, mutiger und listiger Zwergenkönig, der mit > Laurin zu den wichtigsten Zwergenkönigen gehört und angeblich in einem prunkvollen unterirdischen Palast residiert. Um A. kreist eine Sage, die Eingang in verschiedene mhd. Dichtungen gefunden hat. Er ist vor allem als Hüter des Goldhortes aus dem Nibelungenlied sowie aus dem Heldenepos Ortnit bekannt, wo er als alter, graubärtiger Zwergenkönig in der Lombardei vorgestellt wird. A. ist nicht nur, wie von allen > Zwergen behauptet wird, ein ausgezeichneter Schmied, sondern er kann sich auch mit seiner > Tarnkappe unsichtbar machen. Seinem Sohn gewährt er Hilfe durch das Geschenk eines > Zauberringes. A., dessen Name mit dem germ. alf, „Elfe“, verwandt ist, wird auch in Skakespeares Sommernachtstraum und in Wielands Epos Oberon thematisiert.
Lit.: Hoops, Johannes (Hg.): Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Unter Mitwirkung zahlreicher Fachgelehrter, 4 Bde. Straßburg: Karl J. Trübner, 1911-1919; Leach, Maria (Ed.): Funk & Wagnalls Standard Dictionary of Folklore, Mythology, and Legend. San Francisco: Harper & Row, 1972; Petzoldt, Leander: Kleines Lexikon der Dämonen und Elementargeister. München: Beck, 1995.