Alberich

A., OCist, Heiliger, gründete mit dem hl. Robert von Molesme am 21.03.1098 Citeaux (F), dem er als Abt (1099-1108) nachfolgte, als dieser wieder nach Molesme, das Cluny unterstand, zurückgerufen wurde. Als Abt legte A. die wesentlichen Punkte der neuen Ordenssatzung fest, in der es u.a. heißt: Oberste Richtschnur der Reform ist die Reinheit der Benediktinerregel (puritas regulae) und Lebensorientierung nach der Regel (rectitudo regulae). Auch die Mönche sind fortan zur Handarbeit verpflichtet. Zu ihrer Unterstützung werden Laienbrüder in die Klosterfamilie aufgenommen. Schenkungen von kirchlichen Einkünften, Zehnten, Dörfern, Hörigen, kultivierten Liegenschaften, Mühlen und Backöfen sind verboten. Klostergründungen dürfen nur in abgelegenen, unbewohnten Gegenden vorgenommen werden. Auf A. geht auch der Wechsel des Ordenskleides – ein weißes Gewand (Habitat und Kukulle) aus Schafswolle – zurück. Skapulier, Arbeitshabit und Reisekukulle sind jedoch aus grauem Stoff. Diese nicht nur äußerliche Abweichung des neuen Klosters führte in der Folgezeit zu jahrzehntelangen Auseinandersetzungen mit Cluny.
Neben diesen ordensspezifischen Aufgaben berichten die Biographien von A., dass dieser häufig Marienerscheinungen hatte. So habe angeblich Maria darauf hingewiesen, dass das Ordenskleid der Mönche von weißer Farbe sein solle; auch habe sie dem Orden großen Erfolg und dauernden Schutz versprochen, was sich auf das entschiedene Vorgehen von A. bei der Neugestaltung des Ordens niederschlug.

Lit: Schneider, Ambrosius (Hg.): Die Geschichte der Cistercienser. In: Die Cistercienser: Geschichte, Geist, Kunst. Köln: Wienand, 1986.

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