Agla

A. (hebr.), ein Wort, das aus den Anfangsbuchstaben des hebräischen Satzes Athah Gibor Leolam, Adonai (Gott, du bis mächtig und ewig) gebildet wird. Der Satz ist liturgischen Ursprungs und stammt aus dem jüdischen Gebet „Schemoneh esreh“ nach der babylonischen Rezension (Buxtorf, 134). Die Bildung eines solchen Akrostichons, in der > Kabbala Notarikon genannt, dient zur Erhebung verborgener Bedeutungen der Worte durch Auslegung der einzelnen Buchstaben als Wortanfang. Wir finden A. schon im 10. Jh. als Ogla in einer Formel für ein Gottesurteil (Zeumer, 643). Ab dem 15. Jh. erscheint A. häufig als Inschrift in > Beschwörungsformeln, auf > Amuletten und > Talismanen, einerseits um Glück zu bringen, andererseits um böse Einflüsse fernzuhalten.

Lit.: Zeumer, Karolus: Formulae Merowingici et Karolini aevi. Hannover: Hahn, 1963; Buxtorf, Johannes: Lexicon Chaldaicum Talmudicum et Rabbinicum. Hildesheim, 1977 (Nachdr. d. Ausg. Basel 1639); Maier, Johann: Die Kabbalah. München: Beck, 1995.
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