Abreagieren

Psychoanalytische Bezeichnung der Normalisierung eines zur Symptomerhaltung aufgestauten und eingeklemmten Affekts. Dieser komme dadurch zustande, dass die Auseinandersetzung mit dem aufgestauten Affekt ausbleibt und die Erinnerung mitsamt ihrem Affekt verdrängt wird, was eben zur Symptombildung führt. Wird nun die Erinnerung aufgedeckt und der mit ihr verbundene „eingeklemmte“ Affekt befreit, so kann er abreagiert werden und das Symptom löst sich auf. Eugen Bleuler spricht hier von kathartischem Verfahren (Freud, 46-47). Das Abreagieren kann ebenso spontan erfolgen und wird in diesem Zusammenhang auch mit > Poltergeist-Phänomenen und > Psychokinese in Verbindung gebracht.

Lit.: Freud, Sigmund: Selbstdarstellung. GW 14. 5. Aufl. Frankfurt: Fischer, 1972.
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