Willermoz, Jean-Baptiste (*10.07.1730 Saint-Claude; † 20.05.1824 Lyon), Pseud. für J. B. Vuillermoz; Seidenfabrikant, französ. Freimaurer der Strikten Observanz und Gründer des templerischen und okkultistischen Systems der Wohltätigen Ritter der Hl. Stadt, Schüler des Theosophen Martinez de > Pasqually. Gründer mehrerer Logen und des Ordens der ‚Auserwählten Coens‘ (nach dem hebr. Namen Kohanim für die höchste Priesterklasse), dem er sich 1767 anschloss in der Erwartung, durch bestimmte, ihn gelehrte Ritualien Geister zitieren zu können. Auch sein Bruder Pierre-Jacques war in der Lyoner Freimaurerei aktiv. Mit ihm gründete er 1763 die geheime Vereinigung der Ritter vom Schwarzen Adler (Chevaliers de l’Aigle Noir), auf der alchemistischen Suche nach der Transmutation, obgleich er sich selbst im Gegensatz zu seinem Bruder von diesem Ziel distanzierte.
Der größte Teil seiner Geheimarchive wurde bei der Belagerung Lyons 1793 zerstört, der Rest 1956 in Amsterdam versteigert.
Lit.: Dermenghem, Emile: Les sommeils de Jean Bapt. Willermoz, Paris 1926.