Will, Matthias (*24.02.1613 Brig / CH; † 14.06.1698), Schweizer Exorzist (sein Vater stammte aus Tirol), Heiler und Priester, später Domherr von Sitten. Studium am Kollegium der Jesuiten in Brig, nach Landesverweis derselben 1627 im Wallis, Fortsetzung in Freiburg; Theologiestudium wahrscheinlich in Mailand, dort 1637 zum Priester geweiht; sodann Schulmeister in seiner Heimat bis 1641, Rektor des Antoniusspitals in Brig, kurzzeitig auch Rektor der dortigen Schule, dann Verwalter des ehem. Klosters Gerungen u. Pfarrer v. Musot; 1651 Übernahme der Pfarrei Leuk-Stadt. Durch eine bestochene Magd verleumdet, die erst am Sterbebett Wills Unschuld erklärte, wurde er aus der Stadt ausgewiesen und ging nach Sitten. Die Einladung einer Leuker Delegation zur Wiederannahme der Pfarre lehnte er ab. 1665 ernannte ihn Bischof Adrian IV. zu seinem Generalvikar. Im Auftrag des Bischofs führte er viele Visitationen durch und nahm sich besonders der Kranken (und Besessenen) an. Durch ein von ihm geweihtes Öl und die Auflegung seiner Hände erfuhren viele Kranke Heilung oder Linderung ihrer Schmerzen. Spruch auf seiner Grabplatte: „Hier ruht, der den Teufel mächtig überwand, den Kranken wunderbar half und eine Zierde der Kirche war.“
Nach seinem Tod kamen zahlreiche Pilger zu seinem Grab, um Heilung zu suchen; solche Wallfahrten fanden bis Mitte des 20. Jhs. statt.
Lit.: Burgener, Laurenz: Biographie du Vénérable Mathias Will, Sitten 1875; ders.: Leben und Wirken des ehrw. Matthias Will, Domherrn in Sitten. Walliser Bote (1877), 1 – 16; Martone, Paul: M. Will – ein verleumdeter Heiliger. Blätter aus der Walliser Geschichte XXI (1989), 5 – 87.