Weishaupt, Adam

Weishaupt, Adam (* 6.02.1748 Ingolstadt; † 18.11.1830 Gotha), Pseudonym Spartacus, Gründer des Ordens der bayerischen Illuminaten (als die Alten Illuminierten Seher von Bayern am 1.05.1776) zur Pflege des philanthropischen Kosmopolitismus, aber auch zur Unterwanderung monarchischer Systeme, sodass es zu Konflikten mit der Politik kam. 1772 ao. Prof. der Rechte in Ingolstadt, 1775 o. Prof., ehem. Jesuitenzögling, nach Aufhebung des Ordens Gegner derselben; die Jesuiten hatten vor Weishaupt den Lehrstuhl für Kirchenrecht inne. Am 16. Juli 1782 verband sich das Hochgradfreimaurertum auf dem Kongress zu Wilhelmsbad mit dem Illuminatenorden. Dieser wurde 1784 von der bayerischen Regierung verboten; W. verlor seine Anstellung an der Universität von Ingolstadt und floh zunächst nach Regensburg, doch gewährte ihm Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg, Mitglied der Illuminaten, in Gotha Asyl, wo W. auch starb.

NB: Dan Browns Film Illuminati verfälschte historische Tatsachen. Verschwörungstheoretiker ließen W. als ersten Präsidenten der USA unter dem Namen George Washington weiterleben.

W.: Das verbesserte System der Illuminaten mit seinen Einrichtungen u. Graden, Frankfurt u. Leipzig 1787; Kurze Rechtfertigung meiner Ansichten, Frankf. u. Leipzig 1787.

Lit.: Van Dülmen, Richard: Der Geheimbund der Illuminaten, Bad Cannstatt 1975; Rachold, Jan (Hg.): Die Illuminaten. Quellen und Texte zur Aufklärungsideologie des Illuminatenordens (1776 – 1785). Berlin: Akademie-Verlag, 1984; Hammermayer, Ludwig: Entwicklungslinien, Ergebnisse und Perspektiven neuerer Illuminatenforschung. In: Staat und Verwaltung in Bayern. Festschrift für Wilhelm Volkert zum 75. Geburtstag (Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte; 139), München 2003, S. 421 – 463.

Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.