Paracas-Kultur

Eine der ersten Kulturen, die Mumienkult und Ahnenverehrung betrieben. Ihre Bauten wurden während des Frühen Horizonts an der Südküste Perus errichtet. Die Mumien wurden eng verschnürt in einer fötusähnlichen Position in Körbe gesetzt und mit Baumwoll- und Alpakatüchern umhüllt, welche die reiche Bilderwelt dieser Kultur erahnen lassen. Kostbare Goldornamente und bemalte Keramikgefäße lassen auf einen hochentwickelten Totenkult schließen.
Auf der Paracas-Halbinsel gab es regelrechte Totenstädte, die möglicherweise der Mittelpunkt eines Familienkults der Region waren, weil die Gräber die Anzahl der Siedlungen übertreffen.
Die mythologischen Darstellungen zeigen einen starken Einflus der Chavín-Kultur. Vor allem das sog. „Augenwesen“ tritt immer wieder auf. Dabei handelt es sich um ein Wesen, das von oben auf die Menschen herabblickt. Das Gesicht umschließt eine Paar riesige Augen. Aus dem Körper scheinen lange Bänder zu kommen, deren Bedeutung unklar ist. Diese Gottheit wurde in die Nazca-Kultur aufgenommen, wobei das Gesicht eine herzförmige Rundung annahm.

Lit.: Jones, David M./Molyneaux, Brian L.: Die Mythologie der Neuen Welt. Reichelsheim: Ed. XXL, 2002.
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