Papyrus Harris I

Auch Großer Papyrus Harris, altägyptischer P. aus der 20. Dynastie, der 1855 in der Nähe des Totentempels von Ramses III. in Medinet Habu gefunden und von dem britischen Geschäftsmann und Antikensammler Anthony Charles Harris gekauft wurde. Seit 1872 befindet er sich unter der Signatur EA 9999 im British Museum in London.
Der P. H. ist der ausführlichste seiner Art, mit 42 m auch der längste erhaltene Papyrus und besteht aus 5 Teilen mit 117 Spalten von 12 bis 13 Zeilen sowie drei Vignetten (Randverzierungen). Das Dokument ist mit dem 32. (Regierungs-) Jahr und dem 6. Tag des Monats Ipip datiert, dem Todestag Ramsesʼ III., und war vermutlich Teil seines Begräbnisses. Er enthüllt drei Jahrzehnte aus dem Leben Ramsesʼ III (1194-1163) und wurde von drei Schreibern in hieratischer Schrift verfasst. Für eine wissenschaftliche Untersuchung der wirtschaftlichen Lage in der Ramessidenzeit ist dieser P. von größter Bedeutung. Es handelt sich bei ihm um eine von Ramses IV. zusammengestellte Liste von Zuwendungen, die sein Vorgänger Ramses III. vor seiner Ermordung den Landestempeln zukommen hatte lassen.

Lit.: Eisenlohr, August: Der große Papyrus Harris: ein wichtiger Beitrag zur ägyptischen Geschichte, ein 3000 Jahre altes Zeugniß für die mosaische Religionsstiftung enthaltend. Vortrag gehalten im philosophisch-historischen Verein zu Heidelberg. Leipzig: Hinrichs, 1872.
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