Pachacuti

(Quechua: „Umwandlung von Raum und Zeit“). Der Begriff steht für eine Art „Wandlung“, die für die Glaubensvorstellungen der Anden- und Küstenvölker Perus kennzeichnend war. So hielten sich die Inka für die letzte Rasse in einer Abfolge von zerstörten und wieder erschaffenen Welten. Sie sahen sich als die Bewohner der Welt des Fünften Zeitalters oder der Fünften Sonne. Jedes vorhergehende Zeitalter sollte exakt 1000 Jahre gedauert haben.
Das
Erste Zeitalter war eine Zeit völliger Dunkelheit, auch im geistigen Sinn. Die Menschen führten ein primitives Leben, trugen Kleider aus Blättern und ernährten sich ausschließlich von Wildpflanzen. Ihren Schöpfergott nannten sie u.a. Pachamác.
Im
Zweiten Zeitalter betrieben die Menschen eine frühe Form von Landwirtschaft, waren in Tierhäute gekleidet und pflegten ein friedliches Zusammenleben. Dieses Zeitalter endete mit einer Flutkatastrophe.
Die Einwohner des
Dritten Zeitalters zeigten einen schon höheren Zivilisationsgrad. Sie konnten spinnen, färben, weben, bauten verschiedene Getreidesorten an und verstanden sich auf Metall- und Edelsteinbearbeitung.
Im
Vierten Zeitalter war die Welt bereits in vier „Weltgegenden“ geteilt. Lebensstandard und Technik hatten Fortschritte gemacht. Es kam zu kriegerischen Auseinandersetzungen.
Im
Fünften Zeitalter betraten schließlich die Inka mit ihrem Sonnengott Inti die Bühne, die sie mit dem Eintreffen der Spanier wieder verließen.
Diese zyklische Weltvorstellung führte zur Entstehung einer Legende, die von der künftigen Rückkehr eines mächtigen Inkaherrschers handelt.

Lit.: Jones, David M./Molyneaux, Brian L.: Die Mythologie der Neuen Welt. Reichelsheim: Ed. XXL, 2002.
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