Okkultistische Freimaurerei

Während viele Freimaurerlogen im 18. Jh. Horte der Aufklärung waren, wurde von anderer Seite erfolgreiche Versuche unternommen, die gegen die Außenwelt abgeschlossenen Bauhütten zum Deckmantel der starken okkultistischen Strömungen der Zeit zu machen. Dafür typisch ist z.B. die Art und Weise, wie die Gold- und Rosenkreuzer ihre Ideenwelt mit dem freimaurerischen Ritual verbanden. Sie beriefen sich dabei auf die Zunftlegende in den Konstitutionen Andersons, die andeutete, dass die Freimaurerei Trägerin geheimer Kenntnisse des Wissens um die letzten Dinge sei, die ihr von Weisen des Altertums, etwa Pythagoras und Zoroaster, überkommen seien. Sie wiesen aber auch auf die 1738 erschienene, der zweiten Auflage des Andersonschen Konsitutionsbuches angehängte „Defense of Masonry“ hin, welche die Geburtstätte der Maurerei nach dem Osten verlegte und sie in Verbindung mit Pythagogoreern, Essenern, Kabbalisten und deren geheimen Bräuchen brachte. Jedenfalls begannen die Okkultisten schon bald, freimaurerischen Symbolen eine eigene Deutung zu geben, wobei sie erklärten, dass ein und dasselbe Sinnbild auch von der offiziellen Freimauerei selbst in den verschiedenen Graden verschieden ausgelegt werde.

Lit.: Lennhoff, Eugen/Posner, Oskar/Binder, Dieter A.: Internationales Freimaurerlexikon. Überarb. u. erw. Neuaufl. München: F.A. Herbig, 2000.
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