Okkultismus

(Lat. occultus, geheim, verborgen), dem Sinn nach zuerst von Agrippa von Nettesheim (1436-1535) in seiner Schrift De occulta philosophia gebraucht, wurde das Wort mit anderer Sinngebung im 19. Jh. neu entdeckt und vor allem durch Éliphas Levi (Ps. für ehem. Abbé Alphonse-Louis Constant, 1810-1875) und Carl Kiesewetter (1854-1895) in den allgemeinen Sprachgebrauch eingeführt. Der Terminus meint einerseits die praktisch-theoretische Beschäftigung mit dem Gesamtgebiet der Para-Phänomene (s. Paranormologie), andererseits die sog. Geheimwissenschaften (Esoterik. Magie, Mystik usw.) mit nicht immer klar präzisierbarem Material- und Formalobjekt. Im Lauf der letzten Jahrzehnte hat sich jedoch auf dem Gebiet des O. eine klärende Differenzierung und „Desokkultisierung“ zugunsten der aus dem O. historisch hervorgegangenen Para-Forschung vollzogen, die jedoch auch schon früher als „wissenschaftlicher Okkultismus“ (Dr. Herbert Fritsche, 1911-1960) vom Vulgärokkultismus geschieden wurde. > Parapsychologie, > Paranormologie, > Grenzgebiete der Wissenschaft.

Lit.: Zahlner, Ferdinand: Kleines Lexikon zur Paranormologie. Abensberg: Kral, 1972.
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