Narzissmus

Der gesunde konstruktive N. beinhaltet die Fähigkeit, mit dem eigenen Unbewussten, den eigenen Ichfunktionen liebevoll umzugehen. N. ist für die Entwicklung des Kindes eine Notwendigkeit. Er geht mit einer lustvollen Bejahung der eigenen Körperlichkeit, Interessen und Geistigkeit einher. Durch die begriffliche Differenzierung in konstruktiven, defizitären und destruktiven N. werden diesem Begriff volkstümliche Vorurteile genommen.
Defizitärer und destruktiver N. entsteht bei mangelhafter Zuwendung, Erfahrungsunfähigkeit, starrer und einseitiger Kommunikation zwischen Mutter und Kind. Es kommt zu einer dauernden Abhängigkeit des nur rudimentär entwickelten Ichs von narzisstischer Zufuhr von außen. Die fehlende Ich-Energie muss unaufhörlich von außen zugeführt werden, da ansonsten die psychische Desintegration droht. Betroffene haben unentwegt das Gefühl, dass sie alles unerhört anstrengt. Die geringsten Realitätsanforderungen zehren viel der minimalen ich-eigenen Eergie auf.

Lit.: Ammon, Günter: Der mehrdimensionale Mensch: zur ganzheitlichen Schau von Mensch und Wissenschaft. München: „Pinel“-Verlag für humanistische Psychiatrie und Philosophie, 1986.
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