Nahrungslosigkeit

(Lat. Asitie, Inedia, auch okkultes Fasten), aus verschiedenen Kulturen berichtetes Phänomen. So sollen z.B. Yogis Zeitspannen ohne Nahrungsaufnahme überleben, die medizinisch ausgeschlossen scheinen.
Görres berichtet gleich von mehreren Fällen: Rosa von Lima (1586-1617), die Schutzheilige Amerikas, die während Fastenperioden angeblich 50 Tage ohne Flüssigkeitszufuhr blieb; Katharina von Siena (1347-1380), die in ihren letzten Lebensjahren nur von der Kommunion gelebt haben soll; Nikolaus von der Flüe, genannt Bruder Klaus (1417-1487), blieb in seiner Eremitage angeblich 20 Jahre ohne Speise, wie überzeugende Kontrollen zeigten.
N. wird vor allem auch bei Stigmatisierten behauptet: Katharina Emmerick (1774-1824), länger als zehn Jahre; Therese von Konnersreuth (1898-1962), unter mehrfacher Kontrolle 35 Jahre; Anna Maria Furtner, bekannt als die „Wassertrinkerin von Frasdorf“ (1823-1884), mindestens 11 Jahre; sie wurde 1843 fünf Wochen an der Münchner Universitätsklinik untersucht.
Weitere Fälle von Nahrungslosigkeit:
Elisabeth von Reute (1380-1420, Deutschland), 15 Jahre; hl. Lidwina von Schiedam (1433-1553, Holland), 28 Jahre; Margareta von Beoune (Margareta vom Hl. Sakrament, 1619-1648, Frankreich) sechs Monate, später 40 Tage; Dominika Lazzari (1815-1848, Südtirol), 14 Jahre nahrungs- und schlaflos; Viktoria Hecht (1840-1890, Deutschland), ca. fünf Jahre; Martha Chombon (1841-1907, Frankreich), vier Jahre; Alexandrina Maria da Costa (1904-1955, Portugal), 13 Jahre; Marthe Robin (1902-1981, Frankreich), 34 Jahre; Alfonsina Cottoni (1902-1984, Italien), 15 Jahre.
Was die Erklärung der N. bei den angeführten Fällen betrifft, so kann hier nicht näher darauf eingegangen werden, zumal strenge medizinische Untersuchungen nur über einen kurzen Zeitraum möglich sind. Darüber hinaus gilt die Glaubwürdigkeit der einzelnen Beobachtungen und Berichte.

Lit.: Maier, Johann Baptist: Andauernde Nahrungslosigkeit ein Wunder? Die kirchliche Ansicht darüber nach Papst Benedikt XIV. (1740-1758). Regensburg: Manz, 1928; Resch, Andreas: Stigmen und Nahrungslosigkeit der Therese von Konnersreuth, in: Ders.: Paranormologie und Religion (Imago Mundi; 15). Innsbruck: Resch, 1997, S. 187-249.
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