Magnusstab

Der hl. Magnus ist der Kirchenpatron des Klosters von Schussenried, einer oberschwäbischen Stadt in Baden-Württemberg. Die bedeutendste Reliquie des Klosters ist der Teil eines Stabes, der ihm zugeschrieben wird und mit dem er der Legende nach Ungeziefer vertrieben haben soll. Dieser M. wird bei Bittprozessionen gegen Flurschäden über die Felder getragen.
Die Reliquie kam vermutlich im Mittelalter in die Klosterkirche. Seine heutige silbrig-vergoldete Form erhielt das Behältnis, in dem diese aufbewahrt wird, jedoch erst in der Barockzeit. Danach wurde es noch mehrfach umgearbeitet, zuletzt durch den Augsburger Goldschmied Georg Ignaz Baur (1727-1790). Regelmäßig verlieh Schussenried die Reliquie zur Segenspendung auch an befreundete Klöster.
„Sankt Mang“ so heißt der hl. Magnus in Oberschwaben lebte im frühen Mittelalter. Er war vermutlich ein einheimischer Einsiedler in der Gegend von Füssen, der an einem 6. September gestorben ist. Sein Wirken als Heiliger und Wundertäter überdauerte mehr als tausend Jahre. Das „Mangenfest“, das am dritten Wochenende im September gefeiert wird, gilt in Schussenried nach wie vor als großes Ereignis.

Lit.: Ruff, Margarethe: Zauberpraktiken als Lebenshilfe: Magie im Alltag vom Mittelalter bis heute. Frankfurt: Campus, 2003.
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