LaVey, Anton Szandor

Eigentlich Howard Stanton Levey (* 11.04. l930 Chicago, Illinois; † 29.10.1997 San Francisco, Kalifornien), Satanist mit elsässischen, georgischen und rumänischen Vorfahren, drogensüchtiger Sexualneurotiker mit antichristlicher Grundausrichtung, auch als Ausdruck seiner Protesthaltung gegen die von ihm als Heuchelei aufgefasste christliche Frömmigkeit seines Elternhauses.
Schon als 12-Jähriger interessierte sich L. für Kriegsspiele. Sein Interesse galt aber auch der Musik. So wurde er in jungen Jahren zweiter Oboist im San Francisco Ballet. Da er sich in der Highschool nicht wohl fühlte, wurde er Tierwärter bei den Großkatzen im Clyde Beatty Zirkus und spielte nebenbei Keyboard. Mit 18 Jahren verließ er den Zirkus und fand Arbeit als Assistent bei einem Zauberkünstler. Heirat mit 21 Jahren, dann Fotograf bei der Polizei in San Francisco. Drei Jahre später spielte er wieder als Musiker in Nachtclubs und Varietés. In seiner Freizeit beschäftigte er sich unter Zuhilfenahme seiner großen Bibliothek mit dem Okkultismus und praktizierte mit Anhängern seines Kreises schwarze Rituale.
1966 gründete L. (in der Walpurgisnacht, 30.04/01.05.) die „CoS“ („First Church of the Trapezoid, the Church of Satan in San Francisco“), nachdem er sich den Kopf kahl geschoren hatte. Die Deklarierung seiner Organisation als „Kirche“ brachte ihm steuerliche und soziale Vorteile. Einige seiner satanischen Riten erregten in der Öffentlichkeit großes Aufsehen. Doch er selbst glaubte nicht an Satan als das personifizíerte Böse. Vielmehr verstand er „EviL“ im Sinne des Palindroms von „Life“ als umgekehrtes, pervertiertes Leben (zu seinem Kreis gehörte auch die Filmschauspielerin Jane Mansfield. Sie starb angeblich an einem Fluch, der vom Meister eigentlich einem anderen zugedacht war). L. nutzte auch die Filmindustrie, die ihn als Okkultismusexperten engagierte.
Schließlich erstand aus seiner satanistischen Kirche eine Konkurrenzkirche, der „Tempel of Seth“ mit nazistischer Ausrichtung. Sein Sohn soll sich später als Evangelist gegen den Einfluss der Satanskirche seines Vaters engagiert haben.

W.: The Satanic Bible (1969); The Compleat Witch (1970); The Satanic Rituals (1972).
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