Langmann, Adelheid

(* 1306 Nürnberg; † 22.11.1375 Engelthal), Nonne und Mystikerin im Dominikanerinnenkloster Engelthal bei Nürnberg.
Als Tochter des Nürnberger Ratsherrn Otto Langmann († 1327) und seiner Frau Mechthild (die 1350 selbst Nonne wurde) wurde Adelheid im Alter von 13 Jahren mit Gottfried Teufel aus einem vornehmen Nürnberger Ratsherrengeschlecht verlobt, der kurz nach der Hochzeit verstarb. L. trat dann noch vor 1330 gegen den Willen ihrer Familie und gegen anfängliche eigene Widerstände in das Dominikanerinnenkloster Engelthal ein, wo ihre Verwandte Christine Nonne war. Dort erlebte sie späterhin immer wieder außerordentliche Körper- und Seelenzustände wie Verzückungen und Lähmungserscheinungen, länger andauernde Krankheiten und innere Krisen („Anfechtungen“). Insbesondere erfuhr sie laut ihren Offenbarungen schon bald außerordentliche göttliche Gnadenerweise. Auf Anregung eines hohen dominikanischen Theologen begann sie mit der Niederschrift ihrer Gnadenerfahrungen, die über den durch Datierungshinweise fixierbaren Zeitraum zwischen 1330 und 1344 hinaus zumindest bis nach 1350 fortgeführt wurden.
Insgesamt erweisen sich ihre Offenbarungen wie überhaupt die Texte der oftmals so genannten „Erlebnismystik“ als hochkomplexe Gebilde, die sich einem heutigen Verständnis größtenteils nicht unmittelbar, sondern nur unter Beachtung vielfältiger Aspekte erschließen.

Lit.: Strauch, Philipp (Hrsg.): Die Offenbarungen der Adelheid Langmann, Klosterfrau zu Engelthal. Straßburg, 1878.

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