Kalendersystem der Maya, mit dem sie versuchten, von einem Tag Null ausgehend die Tage der Schöpfung exakt zu zählen. Der Tag Null wurde von den Maya festgelegt. Ähnliches kannte man bisher nur von den Babyloniern und den Hindus. Dieses System der Zählung beruhte auf verschiedenen Einheiten und entspricht einem Vigesimal (20er)-System, bis auf die Einheit tun (1 tun = 360 Tage bzw. 18 uinal), die nur 18 uinal entsprach statt 20, weil der Sonnenzyklus eben nur 360 Tage umfasste. Obwohl es mehrere Umrechnungssysteme gibt, gilt nach dem Goodman-Martinez-Thompson-System als das wahrscheinlichste Datum für den Tag Null der Maya-Zeitrechnung der 13. August 3114 v. Chr.
Die Kurze Zählung, die mit der L. Z. verknüpft wurde, war ein vereinfachtes System, das während der Nachklassischen Periode in Gebrauch kam, noch lange bevor die Spanier in Mittelamerika landeten. Statt von einem Jahr 1 auszugehen, beginnt die Kurze Zählung am Ende des katun 13 Ahau. Sie zählt ausschließlich in tun und katun (20 tun), wobei die katun-Zyklen immer an einem Tag Ahau endeten.
Lit.: Die Mythologie der Neuen Welt: die Enzyklopädie über Götter, Geister und mythische Stätten in Nord-, Meso- und Südamerika von David M. Jones und Brian L. Molyneaux. Reichelsheim: Ed. XXL, 2002.