Lafontaine, Charles Léonard

(* 27.03.1803 Vendôme, Loir-et-Cher/Frankreich; 13.08.1892 Genf/Schweiz), öffentlich gefeierter Magnetiseur, untersuchte als Erster in breit angelegten Versuchen das mental-suggestive Einschläfern von Somnambulen (Hypnotisierten) auf Distanz. Das Experiment gelang in sehr vielen Fällen. L. berichtet auch vom erfolgreichen „Magnetisieren“ von Pflanzen. Er kannte die Phänomenologie von Kryptomnesie und Hypermnesie und führte zahlreiche Experimente zur Telepathie durch. Dabei wies er bereits nach, dass Gedankenübertragung nicht im Medium der Sprache stattfinden muss. Auf seinen Reisen als Bühnenmagnetiseur beeindruckte er im In- und Ausland. Seine Arbeit wurde selbst vom Vatikan (Heiligsprechungskongregation, 28 Juli 1847) als moralisch erlaubt beurteilt.
Im Jänner 1850 kehrte L. nach Frankreich zurück, übersiedelte dann aber bald nach Genf in der Schweiz, wo er bis zu seinem Tode blieb.

W.: L’art de magnétiser, ou le magnétisme animal. 3. korrig. u. erw. Aufl. Paris: G. Baillière, 1860.
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