Kant, Immanuel

(* 22.04.1724 Königsberg; † 12.02.1804 ebd.), deutscher Philosoph, Vertreter des rationalistischen Idealismus und Begründer der Tranzendentalphilosophie. Sein Werk Kritik der reinen Vernunft kennzeichnet einen Wendepunkt in der Philosophiegeschichte und den Beginn der modernen Philosophie.
Zum besseren Verständnis von Kants Ausführungen zur Welt des Außergewöhnlichen, sei hier auf das Verbot Friedrich Wilhelms II. von 1793 an K. verwiesen, sich in seinen Vorlesungen oder Schriften in Fragen der Religion einzumischen.
K. unterscheidet zwei Arten von Erkenntnis: die empirische und die aprioristische (unabhängig von der Sinnlichkeit). Dabei hat auch das Immaterielle seinen Stellenwert. K. sagt: „eben dieselbe Unwissenheit (nämlich über die Entstehung des Menschen und das Wirken einer immateriellen Natur in einem Körper) macht auch, dass ich mich nicht unterstehe, so gänzlich alle Wahrheit an den mancherlei Geistererzählungen abzuleugnen, doch mit dem gewöhnlichen, obgleich wunderlichen Vorbehalt, eine jede einzelne derselben in Zweifel zu ziehen, allen zusammengenommen aber einigen Glauben beizumessen“ (I.T, IV. Kap).
In seiner Schrift „Träume eines Geistersehers“, die ohne seinen Namen erschien, weil er seine Meinung in gelöster Form als Privatmann äußert, steht: „Daher überlasse ich es dem Belieben des Lesers, bei der wunderlichen Erzählung … jene zweideutige Mischung von Vernunft und Leichtgläubigkeit in ihre Elemente aufzulösen und die Proportion beider Ingredienzen für meine Denkungsart auszurechnen“ (II.T., 1. H).
Einige der behaupteten paranormalen Leistungen Swedenborgs, mit dem K. in Verbindung stand, erhielt er durch seinen englischen Freund Joseph Green in Schweden bestätigt.

W.: Träume eines Geistersehers, erläutert durch Träume der Metaphysik, 1766; Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft, 1793.

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