Kanope

Name der (meist steinernen Krüge), in denen die Ägypter separat vom Leichnam die Eingeweide des Verstorbenen beisetzten, oft in einem eigenen Kasten aufbewahrt. Sie unterstehen dem Schutz von vier Göttern (Horussöhnen) und vier Göttinnenn (Isis, Nephtys, Neith, Sekis) und sind oft mit entsprechenden Sprüchen beschriftet, welche die Leichenteile mit den entsprechenden Gottheiten identifizieren. Seit der Zwischenzeit (2190-1990 v. Chr.) sind die Deckel der K. meist menschenköpfig geformt, seit der 19. Dynastie auch als Köpfe der Horussöhne (Mensch, Pavian, Schakal, Falke).
Die Bezeichnung K. geht auf die Bewohner von Kanopus, einer antiken Küstenstadt im westlichen Nildelta, zurück, die in der Spätzeit einen Osiris verehrten, der die Form eines Kruges mit dem Kopf des Gottes hatte.

Lit.: Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike. Hg. v. Hubert Cancik und Helmuth Schneider, Bd. 6. Stuttgart/Weimar: J.B. Metzler, 1999.
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