Kanaaniter

Die semitische vorisraelische Bevölkerung Palästinas, die durch eine frühere Völkerwanderung in das Kulturland kam. Sie sind die ältesten bekannten sesshaften Einwohner des heutigen Israel, des biblischen Landes Kanaan, vorwiegend vor dem Auftreten der Israeliten im 13. Jh. v. Chr. Mit den Phöniziern sind sie insofern identisch, als Phönizier die griechische und Kanaaniter bzw. Kanaanäer die hebräische Bezeichnung für die an den östlichen Mittelmeerküsten und im benachbarten Binnenland beheimateten semitischen Stämme ist. Nach der Besiedlung des Landes Kanaan durch die Israeliten lebten die K. mit den Israeliten im selben Land mehrere hundert Jahre nebeneinander, nur durch Religion (JHWH-Kult und Baal-Kulte) voneinander getrennt.
Ihre Religion ist ein Gemisch aus Polydämonismus und Polytheismus und Kult der Baalsgötter und -göttinnen (Baal, Aschera, Astarte und Anath), daneben aber auch babylonischer, ägyptischer und hethitischer Götter. Das Bild, das man aus dem AT vom religiösen Leben der K. gewinnt, gipfelt in den Acker- und Weinbaufesten (Ri 9,27), wo sich die Freude gern ins Orgastische steigert, um die Aufmerksamkeit des Gottes auf sich zu lenken (1 Kön 18,28).

Lit.: Clauss, Manfred: Das alte Israel: Geschichte, Gesellschaft, Kultur. München: C.H. Beck, 2008.
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