Kampfkünste

(Martial arts), Reihe fernöstlicher Disziplinen mit Jahrtausende altem Ursprung, die vor allem in China und Japan einen wichtigen Aspekt einer umfassend-transzendenten Vision menschlicher Entwicklung darstellten. Ursprünglich handelte es sich um Techniken des (Zwei-) Kampfes und der Selbstverteidigung, die dann, unter dem Einfluss von Taoismus und Buddhismus zu spirituellen Entwicklungswegen wurden.
In China reicht die Verbindung von Kampfkünsten und spirituellem Weg bis zum „Gelben Kaiser“ des 3. Jahrtausends v. Chr. zurück. Taoismus und Zen-Buddhismus prägten die Künste.
In Japan entstand der „Weg des Kriegers“ auf der Grundlage des chinesischen Taoismus und Konfuzianismus (4. Jh.), des Buddhismus (6. Jh.) und des Zen-Buddhissmus (12. Jh.).
Heute sind die K. insofern weniger aggressiv und destruktiv, als sie von einer reinen Technik zum Tao, einer ganzheitlichen, die spirituelle Dimension umfassenden Lebensführung übergehen.
Die Bezeichnung martial arts bürgerte sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA ein.

Lit.: Metzler Lexikon Religion. Gegenwart – Alltag – Medien, Bd 2. Haar – Osho-Bewegung. Stuttgart/Weimar: J.B. Metzler, 1999, S. 154-157.

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