Kalpa

(Sanskr., Weltperiode, Weltenzyklus).
Hinduistisch: Ein Tag und eine Nacht Brahmas, nach den vedischen Schriften eine aus vier Weltzeitaltern bestehende Zeitspanne, die insgesamt 4 320 000 Menschenjahre dauert.
Buddhistisch/Zen (Pali: Kappa): Unendlich großer Zeitraum, der die Grundlage der buddhistischen Zeitrechnung darstellt.
Ein K. wird in vier Abschnitte unterteilt: Weltentstehung, Fortdauer der entstandenen Welten, Weltuntergang und Fortdauer des Chaos.
In der Periode der Weltentstehung bilden sich die einzelnen Welten mit ihren Lebewesen. In der zweiten Periode entstehen Sonne und Mond, differenzieren sich die Geschlechter und entwickelt sich das soziale Leben. In der Phase des Weltuntergangs zerstören Feuer, Wasser und Wind alles außer dem vierten Dhyāna. Das Chaos bedeutet die totale Vernichtung.
Die vier Phasen bilden das Große Kalpa (Mahākalpa) und bestehen jeweils aus 20 Kleinen Kalpas. Ein kleines K. wird in die Zeit des Eisens, Kupfers, Silbers und Goldes unterteilt. Während der Entstehungsphase des Kleinen K. steigt die Lebensdauer des Menschen alle 100 Jahre um ein Jahr, bis 84 000 Jahre erreicht sind. Gleichzeitig wächst der menschliche Körper auf eine Länge von 8 400 Fuß heran. In der Periode des Vergehens des Kleinen K., die sich in die Phasen Pest, Krieg und Hungersnot gliedert, reduziert sich das menschliche Leben bis auf zehn Jahre und der menschliche Körper bis auf 1 Fuß.

Lit.: Lexikon der östlichen Weisheitslehren. Bern: Scherz, 1986.
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