Kalb

Jungtier vieler Herdentiere, z.B. bei Rindern, Hirschen, aber auch Elefanten, Giraffen und Flusspferden sowie bei Meeressäugern wie Walen und Seekühen.
Nach altägyptischer Vorstellung gebar die große Kuh des Nachthimmels allmorgendlich ein K., welches das Bild für das neugeborene Sonnenkind lieferte. Horus, der erneuerte und wiedergeborene Osiris, war das goldene K. der goldenen Kuh Isis.
In der astralen Mythologie bezeichnete ein junges K. auch den jungen Mond.
Auf dem Berg Tabor im heutigen Israel befand sich das Kultzentrum des goldenen Kalbes, benannt nach Atabyrios, dem Geist des Jahres und Sohn der Mondgöttin Eurynome. Als Aaron, der Bruder des Mose, beim Auszug aus Ägypten auf Verlangen des Volkes ein goldenes K. fertigte, zerbrach Mose darüber die Gesetzestafeln und ließ diejenigen töten, die es umtanzt und angebetet hatten (Ex 32,1- 6.20).
Die Metapher ist unsterblich geblieben. Noch heute tanzen die Menschen um das goldene K., wenn sich die Versuchung von materiellem Besitz und Reichtum, Macht und Prestige, aber auch rein sinnliche Vergnügungen in den Vordergrund drängen.

Lit.: Zerling. Clemens: Lexikon der Tiersymbolik. Klein Jasedow: Drachen Verlag, 2012.
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