Kaaba

(Arab., Würfel), kastenförmiges Heiligtum in Mekka (ca. 10 x 12 m, Höhe ca. 15 m), in dessen Ostecke der schwarze Stein, wahrscheinlich ein Meteorit, eingemauert ist. Ursprünglich ein heidnischer Tempel vermutlich des Stadtgottes Hubal, wurde der Bau vom Propheten Mohammed vom Götzendienst gereinigt und die im Inneren leere K. in das nun im Sinne des Islam umgedeutete Ritual einbezogen: das Umrunden der K. (tawāf) ist Bestandteil der islamischen Pilgerfahrt (hadidi). Seit dem Bruch des Propheten mit den Juden von Medina (624) gibt die K. die obligatorische Gebetsrichtung (qibla) vor, die zuvor nach Jerusalem gerichtet war (Koran 2,142-150).
Nach islamischer Tradition wurde die K. von Abraham und Hagar erbaut.
Man kann die K. in ihrer Bedeutung für die Muslime mit jener des Tempels in Jerusalem für das antike Judentum vergleichen. Nicht-Muslimen ist die Annäherung an die K. nicht erlaubt.

Lit.: Lexikon für Theologie und Kirche, Bd 5. Freiburg: Herder, 1996.
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